In der letzten Sitzung des Kulturausschusses Ende April wurde eine Vorlage der Verwaltung behandelt zum Thema „Verfahren zur Neu- bzw. Umbenennung von Straßen“.
Die Vorlage bezieht sich auf einen fraktionsübergreifenden Antrag aus dem November 2020, in dem die Verwaltung gebeten wurde, ein Konzept für die Einrichtung einer Kommission zur Überprüfung von städtischen Straßen- und Platzbenennungen vorzulegen.
Der Vorschlag hierzu lautet, dass die Kommission die Straßen in drei Kategorien einteilt.
Kategorie 1, der Name ist problematisch, über eine Umbenennung sollte nachgedacht werden.
Kategorie 2, eine Umbenennung wird nicht empfohlen, aber ein Hinweisschild, welches auf das Leben des Namensgebers hinweist.
Kategorie 3, der Name ist unbedenklich. Ziel der Kommission ist es, die oftmals emotional und ideologisch geführte Debatte auf eine sachliche Ebene zu bringen und auf ein wissenschaftliches Fundament zu stellen. So wird der Weg geebnet, die Diskussion zu einem fachlichen Abschluss zu bringen, durch eine Gesamtbetrachtung einheitliche Richtlinien festzulegen und nicht bei jedem Namen eine neue Debatte zu starten.
„Der Verwaltungsvorlage folgend, haben wir angeregt, dass eine Kommission weitere Eingrenzungen benötigt. So hat beispielsweise die Stadt Düsseldorf alle Personen, die bis 1870 gestorben sind, aus der Überprüfung herausgenommen. Denn die zu bewertenden Personen müssen immer in ihrem historischen Kontext gesehen werden. Heutige Moralvorstellungen können nicht auf die Vergangenheit angewendet werden, dies wäre unwissenschaftlich.“, sagt CDU-Ratsfrau Vanessa Odermatt, Sprecherin im Kulturausschuss.
Eine Festlegung entsprechender Kriterien war in der letzten Kulturausschusssitzung kurzfristig nicht möglich. Vielmehr ist allen Beteiligten klar, dass man hier intensiv diskutieren muss. Das zeigt auch, dass der Antrag der Linken zur Umbenennung bestimmter Straßen sofort einstimmig und unstrittig abgelehnt wurde.
„Es wird sich nun eine Arbeitsgruppe aus je einem Vertreter der Fraktionen bilden; diese wird versuchen, bis zur nächsten Sitzung des Kulturausschusses im September Kriterien festzulegen, anhand derer eine solche Kommission arbeiten könnte. Dabei ist wichtig, dass kein Automatismus entsteht. Sollte eine Straße unter die erste Kategorie fallen, muss dann individuell geschaut werden, ob der Aufwand der Umbenennung in einem adäquaten Verhältnis steht.“, so Vanessa Odermatt weiter.