Der Entwurf der
Sportentwicklungsplanung für die Jahre 2023 bis 2027
steht. Das 300-seitige Papier (siehe QR-Code), welches im Dialog mit allen Akteuren des Sports in Mönchengladbach erarbeitet wurde, konnte durch den Ausschuss für Freizeit, Sport und Bäder von der Verwaltung entgegengenommen werden. In den nächsten Monaten soll der Katalog nun in den Bezirken sowie weiteren Fachausschüssen beraten werden. Die finale Verabschiedung könnte dann Ende des Jahres im Rat erfolgen.
„Für mich als Vorsitzender des Ausschusses für Freizeit, Sport und Bäder stellt diese notwendige Fortschreibung der kommunalen Sportentwicklung seit 2004 einen Meilenstein dar. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass die noch zu beschließenden Pläne wesentlich enger mit unserer Stadtplanung verzahnt werden müssen. Betroffene Ämter innerhalb der Verwaltung, die mit sport-und bewegungsbezogenen Vorhaben befasst sind, müssen interdisziplinär stärker zusammenarbeiten.“, führt CDU-Ratsherr Robert Baues aus.
Neben dieser von der Sportverwaltung hervorragend erarbeiteten Bestands und Bedarfs-Analyse gibt es nunmehr auch erste Maßnahmenvorschläge. Eine Prioritätenliste dieser Maßnahmen liegt der Politik zur weiteren Umsetzung vor. Diese Liste muss nun in vielerlei Hinsicht geprüft werden. Aus finanztechnischen Gründen sollte sie bis Dezember 2022 beschlossen sein, um eine Umsetzung möglich zu machen.
„Mehr denn je konnten wir uns im Sport in den letzten Jahrzehnten glücklich schätzen, dass die Politik in Mönchengladbach auch in finanzieller Hinsicht ein treuer Partner war und sich nachhaltigen Umsetzungslösungen nie verschlossen hat. Seit 2004 wurden für den Sport in Mönchengladbach für die Sanierung und den Neubau von Außensportanlagen mehr als 20 Millionen Euro investiert. Darüber hinaus konnten durch das Landesprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ weitere 3,5 Millionen Euro in vereinseigene Sportanlagen investiert werden. Bedenkt man noch, dass in diesem Zeitraum über 50 Millionen Euro in die Sanierung und den Neubau unserer Schwimmbänder geflossen sind, darf sich unsere Stadt zu Recht als „Sportstadt am Niederrhein“ bezeichnen.“, bilanziert Baues weiter.
Für den Fachausschuss heißt es nun, einen sportpolitischen Spagat zu leisten. Es muss gelingen, eine nachhaltige und zukunftsorientierte Sportentwicklung für Mönchengladbach zu beschließen, die sich gleichzeitig mit den zur Verfügung stehenden begrenzten Haushaltsmitteln verträgt. Leuchtturmprojekte, wie z. B. ein Kunstrasenspielfeld zur Ausübung für die Sportart „American Football“ auf der Sportanlage in Odenkirchen-Süd, eine Modernisierung der Bezirkssportanlage Rheindahlen zur Ertüchtigung aller leichtathletischen Anlagen, in Verbindung mit einer Weiterqualifizierung für den Freizeit- und Breitensport oder die Umsetzung eines Kunstrasen-Großspielfeldes auf der Sportanlage in Broich-Peel sind nur einige Mosaiksteine einer umfangreichen Fortschreibung der zukünftigen Planungsschritte.
„Obwohl erstmals in dieser noch zu beschließenden Sportentwicklungsplanung auch eine Priorisierung aller kommunalen Turn- und Sporthallen vorgenommen wurde, lässt sich schon jetzt erkennen, dass es einen sehr großen Trend zum Sport im urbanen Raum gibt. Die vorliegenden Entwicklungsszenarien zur Sportausübung im Freien verdeutlichen mehr denn je, dass das Sportverhalten unserer BürgerInnen zum Individualsport tendiert. Die Mitgliedszahlen und Mannschaftsmeldungen im organisierten Sport werden stetig geringer. Dieser schleichenden Entwicklung dürfen wir uns nicht verschließen, sondern sollten den öffentlichen Raum mehr für den Freizeit- und Breitensport erschließen.
Als Beispiel für mögliche Betätigungsfelder gibt es bereits eine Gruppe von jungen Mountain-Bikern. Diese haben den Mönchengladbacher Müllberg zwischen Eicken und Bettrath für sich als Sportraum gefunden. Daneben hat man sich dem TV 1848 als ordentliche Mitglieder und als Fachschaft angeschlossen. Nur durch derartige Zusammenschlüsse kann man das Gleichgewicht zwischen normierten Sportstätten und Sportgelegenheiten im öffentlichen Raum richtungsweisend lenken und fördern“, sieht Baues die Sportentwicklung für MG auf einen guten Weg.